Fragen und Antworten

An dieser Stelle möchten wir Fragen zur Kirche beantworten. Die Fragen können sich auf den christlichen Glauben beziehen, Organisatorisches betreffen oder auch allgemein mit der Kirchengemeinde zu tun haben.

 

Bitte senden Sie Ihre Fragen an

Pastorin Diana Krückmann: dk@kirche-hademarschen. 

Frage aus der Gemeinde:

In der Katholischen Kirche gibt es die Beichte. Wie erlangt ein Ev. Christ die Vergebung für seine Sünden?  

Antwort:

Durch Martin Luther wissen wir, dass wir Sünder und Gerechtfertigte zugleich sind. Jesus ist für unsere Sünden gestorben, für all das, was uns Menschen von Gott und anderen Menschen und manchmal auch von uns selbst trennt. Gott hat Jesus auferstehen lassen. Das ist das Zeichen für uns, dass er uns Menschen vergeben hat, denn auch wir dürfen auf die Auferstehung hoffen. Die „Beichte“ ist also nicht zwingend notwendig. Manchmal erleichtert es aber, eine „Sünde“ mit jemand anderem zu teilen und sie zu erzählen. Dies geschieht in der Evangelischen Kirche in einem Seelsorgegespräch. Die Pastorinnen und Pastoren unterliegen der seelsorgerlichen Verschwiegenheit und dürfen eine „Beichte“ nicht weitererzählen.

 

Frage aus der Gemeinde:

Kann jemand auf einem christlichen Friedhof bestattet werden, der nicht Mitglied der Kirche ist?  

Antwort:

Ja! Eine Kirchengemeinde übernimmt die hoheitliche Aufgabe des Staates und ist Trägerin des Friedhofes. Die Gebühren, die für eine Grabnutzung anfallen, sind für alle gleich. Eine Kirchenmitgliedschaft befreit von den Kosten für die Trauerfeier (Pastor/in, Musik, Raummiete).

Frage aus der Gemeinde:

Was sagt die Bibel zum Thema „Frauen in christlichen Ämtern“?  

Antwort:

In der Geschichte der Kirche galten Frauen lange Zeit bzw. bis weit in das 20. Jahrhundert aus diesen geistlichen Ämtern als ausgeschlossen, sowohl in der römisch-katholische als auch in der protestantischen Kirche. Eine feministisch-theologische Perspektive führt zu der Frage, ob der Ausschluss von Frauen historisch schon immer Faktum war und wenn nicht, wie es zu diesem Ausschluss gekommen ist. Traditionell wird diese Frage nicht im Kontext der historischen Forschung zur Herausbildung von Gemeindeämtern untersucht, sondern neben den „normalen“ Kirchenämtern als „Frauendienste“ verhandelt.

Ein prominentes Bibelzitat ist in diesem Zusammenhang dasjenige, das volkstümlich als „das Weib schweige in der Kirche“ bekannt ist (1 Kor 14,33b f.). Dabei wird theologisch diskutiert, wie Paulus das gemeint haben kann, ob aus anderen Bibelstellen eine andere Meinung hervorgeht – Paulus erlaubt öffentliches Beten und prophetisches Reden von Frauen (1 Kor 11,5), sofern Regeln der Schicklichkeit eingehalten werden – und ob mit der Rechtfertigung, Paulus sei ein „Mann der damaligen Kultur“ gewesen, biblische Bestimmungen, die als kulturell bedingt angesehen werden, durch die Kirche wieder außer Kraft gesetzt werden können. Aus Sicht der gewachsenen Theologie problematischer sind einige Meinungen, die entweder Paulus persönlich (als „Frauenhasser“) ablehnen oder umgekehrt die fragliche Bibelstelle mit der Begründung, sie sei nicht von Paulus selbst, als unverbindlich betrachten – problematisch deswegen, weil unabhängig von den unterschiedlichen Standpunkten sachlich festgestellt werden kann, dass solche Argumente logisch gesehen auf eine Neuzusammenstellung der Heiligen Schrift hinauslaufen.

Von Einigen wird ein sprachliches Problem in der exegetischen Literatur unterstellt, das auf eine Argumentation wie in folgendem Schema hinauslaufe:

Das Maskulinum im Griechischen und Lateinischen schließt Frauen in frühchristlichen Texten ein, zum Beispiel bei „Heilige“, „Auserwählte“ und „Gerechte“.

Frauen müssen nicht extra genannt werden.

Weil Frauen nicht genannt werden müssen, werden sie nicht genannt.

Frauen in Ämtern müssen nicht erforscht werden, weil sie nicht extra genannt werden.

Weil Frauen in Ämtern nicht extra genannt werden, hat es keine Frauen in Ämtern gegeben.

Weil es Frauen in Ämtern nicht gegeben hat, sollen Frauen keine Ämter ausüben.

Generell dürfen Frauen keine Kirchenämter ausüben

Forschungsansatz

Die historische Frauenforschung versucht differenziert die Mehrdimensionalität der frühchristlichen Gesellschaft und ihrer Geschichte zu ergründen. Dafür greift eine interdisziplinäre Forschungsperspektive die Methodik aus den Bereichen der Religions- und Sozialwissenschaften, aus der Theologie und den Gender Studies im Hinblick auf eine kritische Reflexion der erkenntnisleitenden Interessen.

Die Bearbeitung der Frage, ob der Ausschluss von Frauen historisch durch Fakten belegbar ist oder wenn nicht, wie es zu diesem Ausschluss kam, setzt unter anderem den Einbezug von folgenden Aspekten voraus:
Auf sprachlicher Ebene ist der Bedeutungswandel von Begriffen bei der Analyse des Quellenmaterials zu berücksichtigen. Das generische Maskulinum im Griechischen und Lateinischen zeigt nicht eindeutig, ob Frauen mitgemeint, abwesend oder explizit nicht miteingeschlossen waren. Außerdem sind die Quellen und Texte in ihren Entstehungskontexten sowie die Möglichkeit einer zeitbedingten Unvollständigkeit zu berücksichtigen.

Frage aus der Gemeinde:

Was genau ist eigentlich der „Heilige Geist“? 

Antwort:

DER Heilige Geist taucht das erste Mal in der Pfingstgeschichte (Apostelgeschichte 2) auf. Er befähigt Menschen, Dinge zu tun, die niemand für möglich hält. Er tritt auf und „wohnt“ in den Menschen. Der Heilige Geist ist eine „Wesensart“ Gottes, eine von dreien neben Gott, dem Vater und Gott, dem Sohn.

Frage aus der Gemeinde:

Wer entscheidet über die Verwendung der Kirchensteuer?

Antwort:

Prinzipiell erst einmal die Landeskirche bzw. der Kirchenkreis. Neben der landeskirchlichen und kirchenkreislichen Verwaltung werden von den Kirchensteuern auch die Dienste und Werke, wie z.B. die Diakonie finanziert. Die Kirchensteuerzuweisungen, die an eine Kirchengemeinde gehen, werden von den Kirchengemeinderäten verwaltet.

Frage aus der Gemeinde:

Adam und Eva hatten doch nur zwei Jungs. Wie ging es dann weiter? Was ist mit den Vorstufen der Menschheit: homo erectus usw... Wie ist das zu erklären?

Antwort:

Als die Geschichten des Alten Testaments entstanden, wurden sie von Generation zu Generation in den Zelten und an den Lagerfeuern des Nomadenvolkes weitererzählt. Durch den Handelskontakt mit anderen Völkern und Religionen, die ebenfalls Geschichten über Gott (ihre Götter) und die Welt kannten, veränderten sie sich immer wieder: Neues wurde dazu erzählt, Dinge, die schlüssiger erschienen ersetzten die eigenen Sagen. 600 Jahre vor der Geburt Jesu wurde das Volk Israel in die Verbannung nach Babylon geführt. Dort wurden die Geschichten gesammelt und erstmals aufgeschrieben. Diese Geschichten versuchen, zu erklären, wie Gott im Leben der Menschen wirkt, wie die Welt entstand und wie Gott zu den verschiedenen Eigenschaften und -arten der Menschen steht – aus der Sicht der Menschen damals.

In der biblischen Erzählung zeugt Adam nach der Vertreibung aus dem Paradies mit Eva Kain, Abel und Set. Das biblische Buch Genesis 5,4 erwähnt außerdem nicht namentlich genannte Töchter und weitere Söhne, die Adam nach der Geburt Sets zeugte. Dass die Töchter nur in einem Nebensatz erwähnt werden und auch nicht namentlich genannt werden liegt daran, dass die Protagonisten der Bibel eher männlich sind.

Durch die Forschungen der letzten Jahrhunderte ist deutlich geworden, dass diese nicht nur „Ketzerei“ sind, sondern auf den wahrscheinlichen Tatsachen beruhen: Die Evolutionstheorie ist quasi bewiesen. Doch kein Wissenschaftler kann erklären, was den Urknall und die Entwicklung unserer Welt ausgelöst hat. Wie der Physiker Werner Heisenberg (1901-1976) sagte: „Der erste Trunk aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch; aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott.“

Die Geschichten, die in der Bibel aufgeschrieben und gesammelt sind, sollen auch heute noch zeigen, dass bei Gott nichts unmöglich ist!

Frage aus der Gemeinde

Wieso ist Gott ein Mann (jedenfalls wird Gott in meiner Wahrnehmung selten weiblich assoziiert)?



Antwort:

„Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau.“ (Genesis 1,27) In der patriarchalen Welt des Alten Orients, in dem unsere Bibel entstanden ist, wurden die Bilder von Gott überwiegend männlich gedeutet: Gott als Hirte (z.B. Psalm 23), als Richter (z.B. Micha 6,8) oder natürlich auch Gott als Schöpfer (Genesis 1 - 2,4).Etwas versteckt gibt es in der Bibel auch weibliche Bilder: Im Buch der Sprüche zum Beispiel wird von der Weisheit berichtet. Ursprünglich war damit eine Göttin gemeint, die alte Göttin der Weisheit. Noch bei der Übersetzung ins Griechische war dies den Menschen bekannt, denn sie übersetzten das Wort „Weisheit“ mit dem Namen der griechischen Göttin der Weisheit: „Sophia“. Die biblische Weisheit hat auch tatsächlich Züge einer Göttin. So heißt es über sie, dass durch sie Könige regieren. Und das Einsetzen der Könige war eine göttliche Aufgabe. Weiter heißt es, dass sie „schon immer da war“ und dass sie bei der Erschaffung der Welt dabei war, als Partnerin und „Liebling“ Gottes (Sprüche 8,22ff).

 

Martin Luther hat das „Priestertum aller Gläubigen“ begründet. Niemand ist vor Gott „gleicher“ als ein anderer. Wenn man nach einem Oberhaupt fragt, kann eigentlich nur „Gott“ die richtige Antwort sein. Durch die Verwaltungsstrukturen unserer Kirche muss es aber einen „obersten Entscheider“ geben, der durch die synodalen Strukturen unserer Kirche gewählt wird. Die Kirchengemeinden wählen die Mitglieder des Kirchengemeinderates, diese wiederum die „Synodalen“, die Mitglieder der Kreissynode. Die Kreissynoden bestimmen Menschen, die sie in der Landessynode vertreten. Die Landessynode wählt die Synodalen der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD).

Diese Gremien wählen sich jeweils ihren „Geschäftsführer“: Der Kirchengemeinderat die Pastoren und die/den KGR-Vorsitzende/n, die Kirchenkreissynode die/den Pröpstin/Propsten, die Landessynode die/den Bischöfin/Bischof.

Den EKD-Vorsitz hat zur Zeit Nikolaus Schneider inne, der aber vorwiegend repräsentative Aufgaben übernimmt.

Jahreslosung 2024

"Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe."
1. Korinther 16,14

Kontakt: 

Kirchengemeinde Hademarschen
Propst-Treplin-Weg 6
25557 Hanerau-Hademarschen

 

Tel.: 04872 - 644

Fax: 04872 - 7634

 

Öffnungszeiten

Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag, jeweils von 9 - 11 Uhr,

Dienstag: 15 - 17 Uhr

In den Ferien bleibt das Kirchenbüro Dienstags nachmittags geschlossen.

E-Mail: buero@kirche-hademarschen.de

Druckversion | Sitemap
© Kirchengemeinde Hademarschen